War Remnants Museum – das Kriegsmuseum

Nach diesem beeindruckenden Vormittag ging ich nach einer kleinen Siesta nun noch in das Kriegsmuseum. Es wurde mir empfohlen – und es hat mich total berührt!

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Im Eingangsbereich hatte ich noch freudige Gefühle. Dort sind Plakate aus der Zeit der Solidarität mit Vietnam ausgestellt. Unter anderem auch eine Reihe von denen, die Erinnerungen an meine Kindheit hervorriefen.

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Was ich dann jedoch in den oberen Etagen sah, machte mich sehr betroffen.

Zum einen die nackten Zahlen:
Der Krieg forderte 3 Millionen Tote, davon 2 Millionen aus der Zivilbevölkerung, 2 Millionen Verletzte und 300.000 Verletzte.

Aber auch die Nachwirkungen sind groß. 600 t Bomben wurden bereits gefunden, 6,6 Mio Hektar Land sind vermint, von 1975-2002 gab es durch Explosionen von Bomben über 42.000 Tote und 62.000 Verletzte.

Noch heute findet man Bomben in Reisfeldern und beim Bauen.

Am meisten haben mich jedoch die Bilder von verstümmelt geborenen Kindern berührt. Es ist erschreckend, was die chemische und biologische Kampfführung der Amerikaner für Auswirkungen auf die Bevölkerung bis heute hat. Ich stand fassungslos vor vielen Bildern.

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Ich habe größte Hochachtung vor dem vietnamesischen Volk, wie sie diese Zeit überstanden haben und erinnere mich dabei noch an die Worte unserer ersten Reiseleiterin Thu, dass die Vietnamesen dem amerikanischen Volk vergeben haben. Allerdings noch immer auf eine offizielle Entschuldigung für die Freveltaten warten, die ihnen die Amerikaner angetan haben.

Wenn man jetzt das pulsierende Leben sieht, dieses wunderbare Land erlebt, die Freundlichkeit und den unendlichen Servicegedanken der Vietnamesen genießen darf, spürt man wenig von dieser Vergangenheit.

Andererseits merkt man deutlich, dass die vietnamesische Bevölkerung diese Zeit niemals noch einmal erleben möchte.

Ich bin dankbar, dass es solche Museen wie Cu Chi oder das Kriegsmuseum gibt – es macht demütig und bringt unser Glück wieder ins Bewusstsein, in Frieden und sogar Wohlstand leben zu dürfen.

Ein Lächeln huschte mir im letzten Raum unten vor dem Ausgang dann doch noch über mein Gesicht und erwärmte das Herz.

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Es machte Mut, dass Fotos von diesen behinderten Menschen in glücklichen Situationen ausgestellt sind. Da ist das glückliche Hochzeitspaar mit der Braut im Rollstuhl oder auch das strahlende Mädchen mit der Friedenstaube.

Emotionaler kann man es kaum ausdrücken.

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Dieser Tag brachte mir sehr viele Emotionen und viel Fassungslosigkeit, was Menschen zu tun in der Lage sind. Ich saß noch lange vor dem Kriegsmuseum in der Sonne auf einer Bank, um meine Gefühle und Gedanken zu ordnen – und um das alles sofort aufzuschreiben. Es berührte mich so sehr.

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Auf dem Heimweg fühlte ich dann wieder dieses pulserende Leben dieser Millionenmetropole.

Da sind die Kinder, die nach der Schule am Straßenrand etwas essen, oder auch die größeren Schüler und Studenten, die am Nachmittag am Straßenrand etwas zu essen kaufen. Auch die fliegenden Händler und so mancher, der sich nach dem Tagewerk ausruht.

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Abends waren wieder gemeinsam essen. Diesmal hatten wir uns das Restaurant „Mama“ ausgesucht.

Es war eine schöne Atmosphäre und es gab leckeres Essen. Ich hatte mir fisch mit Reis in Ananas ausgewählt.

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Aber am Ende haben wir geschlagene 40 Minuten gewartet, bis alle Rechnungen bezahlt waren. Die Vietnamesen waren außer einem sehr gut organisierten jungen Mann mit unserer größeren Gruppe von 14 Personen ziemlich überfordert. Nett wars trotzdem!

Zum Abschluss waren wir noch alle in unserer „Skybar“ auf einem Absacker.

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